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  Scharfschützengewehre
Scharfschützengewehre


Über Scharfschützengewehre

Scharfschützengewehre, auch Präzisionsschützengewehre, Präzisionsgewehre oder Präzisionsbüchsen genannt, sind normalerweise langläufige Gewehre, die dazu konzipiert wurden, Ziele in großer Entfernung zu treffen. Der Einsatzgrundsatz ist die Bekämpfung eines Ziels mit wenigen, aber effektiven Schüssen.

Scharfschützengewehre werden hauptsächlich im militärischen und polizeidienstlichen Bereich eingesetzt, um ein großes Gebiet abzusichern, wie bei großen Veranstaltungen, oder ein Ziel zu bekämpfen, ohne selbst entdeckt zu werden. Aufgrund der hohen Präzision wird der „Finale Rettungsschuss“ normalerweise mit diesen Gewehren durchgeführt. Auch Jäger und Wildhüter können für weite offene Flächen derartige Waffen verwenden. Im Schießsport werden sie ebenfalls im Langstreckenbereich eingesetzt.


Geschichtliche Entwicklung 

Die ersten Gewehre für Scharfschützen waren die langen Musketen amerikanischer Waldläufer und die Gewehre einer im Jahr 1800 in England aufgestellten Scharfschützeneinheit (95th (Rifle) Regiment). Die ersten bekannten Opfer eines Scharfschützen waren unter anderem Brigadegeneral Simon Fraser of Balnain am 7. Oktober 1777 in der Schlacht von Saratoga/ Bemis Heights und Admiral Horatio Nelson in der Seeschlacht von Trafalgar im Jahr 1805. Fraser fiel auf eine Distanz von etwa 270 Metern durch die Kugel von Timothy Murphy, einem von Daniel Morgans Scharfschützen. Diese Schützen waren danach ausgewählt worden, dass sie auf etwa 229 Meter wiederholt ein ca. 18 Zentimeter großes Ziel treffen konnten.

Scharfschützengewehre kamen in größerer Zahl erstmals im amerikanischen Bürgerkrieg auf, als auf beiden Seiten Scharfschützeneinheiten aufgestellt wurden, auf der Seite der Union beispielsweise die 1st und die 2nd U.S. Sharpshooters. Hier kamen zu Beginn des Krieges noch vielfach selbst mitgebrachte Gewehre und aus Europa (privat) eingeführte Schützengewehre zum Einsatz, bis die Unionstruppen im Frühjahr 1862 einheitlich mit Sharps-Hinterladegewehren ausgerüstet wurden. Weitere militärische Waffen kamen dann zwischen 1890 und 1910 auf, sie waren modifizierte Waffen aus der Serienproduktion oder angepasste Jagdwaffen.

Erste spezialisierte Scharfschützengewehre wurden etwa ab 1916 gefertigt. Diese Waffen wurden außerhalb der Serienproduktion gebaut und mit verschiedenen Läufen sowie Bauarten und Kalibern erprobt. Sie wurden ab Mitte des Ersten Weltkrieges eingesetzt. Schon wenige Jahre nach dem Ende des Ersten Weltkrieges wurden auch in anderen Auseinandersetzungen Scharfschützengewehre genutzt. Spätestens im Zweiten Weltkrieg hatte jedes größere Land derartige Gewehre im Einsatz. Eines der ersten in großer Stückzahl hergestellten Scharfschützengewehre war das deutsche K98 im Kaliber 7,92 × 57 mm mit Zielfernrohr. Von diesem Gewehr wurden rund 130.000 Stück bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges gebaut.


Bauart und Kaliber

Die meisten Scharfschützengewehre sind Repetierer, da bei anderen Ladeverfahren bei der Schussabgabe oder unmittelbar danach zu viele Teile bewegt werden und die Präzision darunter leiden könnte. Gerade bei halbautomatischen Ladeverfahren wie Rückstoß- oder Gasdruckladern ist dies durch den rücklaufenden Verschluss der Fall. Halbautomatische Gewehre wie das HK PSG1 finden deswegen häufiger in polizeilicher Umgebung Verwendung.

Scharfschützengewehre besitzen heute fast immer ein optisches Visier, das heißt ein Zielfernrohr. Dabei sind bis zu 24-fache Vergrößerungen üblich. Gegebenenfalls werden diese Zielfernrohre durch Nachtsichtgeräte wie beispielsweise Restlichtverstärker oder Wärmebildgeräte ergänzt. In seltenen Fällen ist ein mechanisches Notvisier vorhanden. Wie bei vielen modernen Waffen sind meistens Möglichkeiten zum Anbringen von Zubehör gegeben, wie eines Laserentfernungsmessers.

Das heute am häufigsten bei Scharfschützengewehren verwendete Kaliber ist 7,62 × 51 mm NATO (.308 Winchester). Mit manchen Gewehren werden jedoch auch andere Patronen mit stärkeren Treibladungen im Kaliber 7,62 mm verschossen, wie es beispielsweise beim G22 mit .300 Win Mag (7,62 × 67 mm) oder bei den meisten Versionen des Dragunov-Scharfschützengewehrs mit dem Kaliber 7,62 x 54 mm R der Fall ist.

Beispiele für weit verbreitete oder bekannte Waffen im Kaliber 7,62 mm sind das Heckler & Koch PSG1 und MSG90, das Steyr SSG 69, das Walther WA 2000, Varianten des Gewehres Remington 700, wie das M24 oder das M40, die von der US-amerikanischen Armee und verschiedenen Polizeibehörden eingesetzt werden, die AWM-Serien und das davon abgeleitete G22 der deutschen Bundeswehr. Durch die Angriffe von Heckenschützen im Jugoslawien-Krieg auch öffentlich bekannt geworden und außerhalb der NATO-Staaten weit verbreitet ist das russische Dragunow-Scharfschützengewehr.

Gerade für die Bekämpfung von Zielen in größerer Entfernungen werden auch Waffen mit größerem Kaliber, wie die .338 Lapua Magnum (8,6 × 70 mm) – die speziell für die militärische Anwendung entwickelt wurde – oder auch extreme Kaliber wie 12,7 × 99 mm (.50 BMG) oder 14,5 × 114 mm, gebaut. Das Kaliber .50 BMG findet beispielsweise im Barrett M82A1, HS .50 oder McMillan Tac-50 Verwendung, während das 14,5 × 114 mm im NTW-20 eingesetzt wird. Sie dienen aber hauptsächlich zur Bekämpfung von Hartzielen, Materialzielen oder für Entfernungen über zwei Kilometer.

Vereinzelt gibt es auch Gewehre mit kleinerem Kaliber, wie 5,56 × 45 mm NATO beim SIG 550-1 oder 5,8 × 42 mm beim chinesischen QBU-88. Diese kleinen Kaliber konnten sich aber in der militärischen Nutzung nicht durchsetzen.


Spezialmunition 

Innerhalb des eingesetzten Kalibers kann der Scharfschütze heute unter einer Vielzahl verschiedener Munitionssorten wählen. Gerade bei größeren Kalibern kann panzerbrechende, Brand-, Explosiv- oder Mehrzweckmunition verwendet werden.

Bereits im Zweiten Weltkrieg verschossen deutsche Scharfschützen eine besondere „B-Munition“ des Kalibers 7,92 × 57 mm. Dieser Munitionstyp wurde ursprünglich zum Einschießen der Bordmaschinengewehre in Jagdflugzeugen entwickelt. B stand dabei für „Beobachtungspatrone“. Die Geschosse explodierten beim Aufschlag und zeigten so die Lage der Garbe an. Die MGs konnten durch dieses optische Hilfsmittel relativ schnell justiert werden. Die Herstellung dieser Munition war damals sehr aufwändig und entsprechend teuer. Damit war sie in ihrer Nutzung bis etwa 1944 ihrer ursprünglichen Verwendung vorbehalten. Die sowjetische Armee setzte diese Munitionsart dagegen bereits zu Beginn des Krieges ein. Wegen ihrer hohen Wirksamkeit waren damit die Beutewaffen und -munition des Gegners sehr begehrt.
 


Reichweite

Die maximale effektive Reichweite ist je nach Waffe unterschiedlich, da sie abhängig von Bauart und Kaliber ist. Bei Militärwaffen liegt sie im Durchschnitt bei rund 1000 Metern. Bei Spezialausführungen mit großem Kaliber kann sie aber auch bis zu 2500 m reichen. Polizeiwaffen sind durch den häufigeren Einsatz in bebauten Gebieten in der Regel für kürzere Reichweiten ausgelegt.

Gerade bei großen Entfernungen spielen Wetterbedingungen wie Wind, Temperatur und Luftdruck, das verwendete Kaliber und der Schusswinkel eine wichtige Rolle, wodurch sich die tatsächliche effektive Reichweite vergrößern oder verringern kann. Auch die Munition hat maßgeblichen Einfluss auf die Reichweite. Deswegen wurden spezielle Munitionsarten und -formen für Scharfschützengewehre entwickelt, die beispielsweise eine bessere Aerodynamik (VLD-Geschoss) oder auch einen optimierten Aufbau der Pulverladung aufweisen.


Größte Kampfentfernungen

Der auf die größte Distanz erzielte und bestätigte Treffer unter militärischen Einsatzbedingungen wurde von Craig Harrison, Soldat der britischen Armee, in Afghanistan mit einem AWM L115A3 erzielt. Harrison bekämpfte dabei einen feindlichen Schützen, der nach GPS-Messung 2470 m entfernt war. Damit lag sein Ziel etwa 1000 Meter außerhalb der effektiven Reichweite seiner Waffe. Laut Harrison waren es die idealen Wetterbedingungen – absolute Windstille, klare Sicht und geringe Temperaturen, da große Hitze zu Flimmern und aufsteigender Luft vom Boden geführt hätte – die es ihm ermöglichten, mit einem einzigen Schuss den feindlichen MG-Schützen auszuschalten. Harrison konnte weiterhin erkennen, dass ein zweiter Mann versuchte, die Waffe des getöteten Schützen aufzuheben. Auch ihn traf Harrison mit dem ersten Schuss seitlich in den Bauch. Danach zerstörte er mit einem weiteren gezielten Schuss das Maschinengewehr.


AWM L115A3


Mit diesen Treffern brach Craig Harrison den bisherigen Weitenrekord von Corporal Rob Furlong, Mitglied der kanadischen Armee, der im März 2002 im Rahmen der Operation Anaconda in Afghanistan auf 2430 m (Lasermessung) mit einem McMillan Tac-50 beim dritten Versuch einen Treffer erzielte, als er einen Taliban-MG-Schützen bekämpfte.

Erst wenige Tage zuvor traf Master Corporal Arron Perry, der zum selben Team wie Furlong gehörte, einen vorgeschobenen Beobachter der Taliban auf eine Entfernung von 2310 m.

Vor der Operation Anaconda war der auf die größte Distanz erzielte Treffer im Kampfeinsatz ein Schuss über 2250 m, der von U.S. Marine Corps Gunnery Sergeant Carlos Hathcock 1967 während des Vietnamkrieges abgegeben wurde. Auch er benutzte mit einem modifizierten und mit einem Zielfernrohr ausgerüsteten Browning M2-Maschinengewehr eine Waffe im Kaliber .50 BMG; allerdings kann diese Waffe nicht als Scharfschützengewehr bezeichnet werden.
 


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