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Revolver


Über Revolver

Der Revolver (Faustfeuerwaffe) gehört zur Kategorie der Handfeuerwaffen und wird durch das deutsche Waffenrecht (WaffG) als Kurzwaffe definiert. Er ist eine mehrschüssige Faustfeuerwaffe, bei der die Munition in einzelnen Kammern in einem als drehbare Trommel ausgelegten Patronenlagerblock kreisförmig angeordnet ist. Die Trommel dient dabei nicht nur als Patronenlager, sondern auch als Magazin.

Revolver werden in Deutschland vor allem für Sport, Selbstverteidigung und die Nachsuche bei der Jagd eingesetzt. Im Militär und Polizeidienst wurden Revolver im Laufe der Zeit durch modernere Selbstladepistolen fast völlig verdrängt; gelegentlich finden sie noch heute bei der Kriminalpolizei Verwendung. In einigen Staaten werden Revolver bis heute als Standardwaffen für Angehörige der Polizei eingesetzt. Im militärischen Bereich wurden Revolver in der Vergangenheit vor allem von Offizieren, berittenen Truppen und von der Militärpolizei verwendet. Hier wurden sie weitgehend, in Deutschland sogar vollständig, durch Pistolen und Maschinenpistolen verdrängt.


Die Geschichte

Die ersten Revolver weichen noch von der heute gebräuchlichen Definition eines Revolvers ab. Es waren ausnahmslos Vorderlader, bei denen jede Kammer das hintere Ende des Laufes bildete. Es drehte sich also nicht nur eine Trommel mit Treibladung und Geschoss, sondern das gesamte Laufbündel.

Erste Experimente mit mehrläufigen Luntenschlosswaffen gab es bereits um 1500. Von deutschen Büchsenmachern wurden zwischen 1595 und 1600 in geringer Anzahl die ersten Waffen mit Radschloss gefertigt. Es existieren aus dieser Zeit auch einige Revolver mit Schnapphahnschloss aus deutscher Produktion. Seit 1600 wurden vermehrt Steinschlossrevolver gebaut. Im Vergleich zu einschüssigen Pistolen war ihre Anzahl jedoch gering. Dieses lag an ihrer Größe (bis 550 mm), dem Gewicht (bis 2,85 kg) und dem Problem, das Zündpulver für jedes Patronenlager zuverlässig aufzubewahren. 

Die Tendenz zu mehrschüssigen Waffen kam wahrscheinlich mit dem Einsatz von Pistolen in Kriegen auf. Schoss der Jäger daneben, hatte er nur seine Beute verloren, schoss der Soldat aber daneben, war er wehrlos und verlor eventuell sein Leben. Aus diesem Grund wurden Pistolen oft paarweise verkauft, so dass man zumindest einen zweiten Schuss hatte. Während es für die Jagd schon früh Doppelbüchsen und Büchsflinten gab, gab es erst gegen 1530 die erste wirkliche doppelläufige Pistole mit Radschloss. Im 18. Jahrhundert gab es dann das tap action-System, bei dem ein Schloss für mehrere Läufe genutzt wurde. Dabei wurde das Schloss jeweils auf den abzuschießenden Lauf ausgerichtet. Es gab auch Waffen, bei denen als Umkehrung dazu mehrere Läufe auf ein Schloss ausgerichtet werden konnte. Diese Waffen wurden Wender genannt. Die erste Pistole dieser Art stammt aus dem Jahr 1540. Die in Venedig ausgestellte Waffe besitzt drei Läufe. Nach jedem Schuss wurde die Arretierung gelöst, das Laufbündel um 120° gedreht und wieder arretiert. Allerdings gerieten diese frühen Vorläufer der Revolver bald wieder in Vergessenheit.

Gegenüber Selbstladepistolen hat ein Revolver spezielle Vorteile: er kann keine Ladehemmung haben; zündet eine Patrone nicht, so kann ohne Ladebewegung der nächste Schuss sofort abgegeben werden; auch nach längerer Lagerung kann die gespannte Magazinfeder nicht wie bei dem Magazin der Selbstladepistole ermüden, da sie nicht vorhanden ist. Nachteile gegenüber modernen Pistolen ergeben sich durch die größere Magazinkapazität und schnellere Schussfolge dieser Pistolen.

In der Fachliteratur gehen die Meinungen seit langem auseinander, ob ein Revolver eine Unterart der Pistole oder eine technisch selbständige Faustfeuerwaffe ist. So benennt das deutsche Patentamt einen Revolver als eine revolverartige Pistole, das österreichische Waffenrecht setzt Pistole und Revolver als Kurzwaffen jedoch auf eine Stufe. 

Während bei Bündelrevolvern Lauf und Kammer, genau wie bei Pistolen, eine Einheit bildeten, verfügen moderne, für Patronenmunition ausgelegte Revolver ausnahmslos über eine Trennung von Lauf und Kammer.

Unabhängig davon definiert sich ein Revolver darüber, dass der Patronenlagerblock über mehrere Kammern verfügt und drehbar ist. Mehrere Schüsse können nur abgegeben werden, wenn sich das Patronenlager schrittweise dreht, um jeweils eine geladene Kammer vor die Auslösevorrichtung (Schlagstück) zu bringen.

Diese Unterscheidung ist wichtig, da es in der Vergangenheit eine Vielzahl von Pistolen gab, die über zwei oder mehr Läufe mit Patronenlager verfügten. Hierzu gehörten zum Beispiel die Remington Zig-Zag hand gun, welche zumeist als Derringer eingestuft wird. Bei vielen dieser Waffen gab es zumeist für jeden Lauf eine eigene Auslösevorrichtung. Bei einigen Waffen gab es jedoch auch eine rotierende Auslösevorrichtung, zum Beispiel bei der 1881 von Charles Lancaster in London vorgestellten vierschüssigen Pistole, oder der vierläufigen Pistole von Tipping & Lawden. Diese sind keine Revolver.



Remington Zig-Zag hand gun


Vergleich zwischen Pistolen und Revolvern

In der Anwendung erfüllen Revolver und Pistole ebenfalls grundlegend andere Anforderungen. Während Revolver zwischen fünf und zehn Patronen aufnehmen und man mehrere Sekunden benötigt, um die Waffe nachzuladen, nehmen moderne Selbstladepistolen mit zweireihigen Magazinen 15 bis 20 Patronen, mit speziellen Magazinen sogar mehr als 30 Patronen auf. Gleichzeitig kann bei der Pistole während des Magazinwechsels eine Patrone im Patronenlager verbleiben, und der Magazinwechsel erfordert kaum mehr als eine Sekunde.

Um den Nachladevorgang bei Revolvern zu beschleunigen, bieten sich vor allem für typische Revolverpatronen mit Rand Speedloader (Schnelllader) an. Dabei wird in einer Vorrichtung eine vollständige Trommelfüllung mitgeführt, bei der die Patronen kreisförmig angeordnet sind und vorne aus dem Speedloader herausstehen. Dieser wird dann an der Trommel angesetzt und, meist durch Drücken eines Knopfes, die Verriegelung freigegeben. Die Patronen fallen dann gleichzeitig in die Trommel. Hiermit ist man nur wenig langsamer als beim Magazinwechsel.

Gegenüber der Selbstladepistole hat der Revolver weniger Einzelteile, ist also zumindest theoretisch weniger störungsanfällig. Außerdem ist die Funktion des Revolvers nicht von der Funktion der Patrone abhängig. Zündet eine Patrone nicht, kann der Abzug einfach erneut durchgezogen werden. Bei der Selbstladepistole muss der Schlitten manuell bewegt werden, um die nicht abgeschossene Patrone zu entfernen. Dazu kommen bei der Selbstladepistole mögliche Störungen bei der Munitionszufuhr und dem Hülsenauswurf. Dieses kann bei einem Revolver nicht auftreten, da die Funktion unabhängig vom durch die Munition erzeugten Rückstoß (siehe Rückstoßlader) oder Gasdruck (siehe Gasdrucklader) ist.

Revolver mit einem im Rahmen liegenden Hahn (fälschlich auch oft hahnlose Revolver genannt) können zudem sogar aus der Manteltasche geschossen werden. Hier kann sich der Hahn nicht in der Kleidung verfangen. Dieses kann bei Revolvern mit Hahn zu einer Störung führen. Bei der Selbstladepistole wird schon beim ersten Schuss der Rücklauf des Schlittens behindert, was nicht nur sicher zu einer Störung führt, der Schütze kann sich hier auch leicht verletzen. Konstruktionsbedingt handelt es sich ausnahmslos um Waffen mit Double-Action-Abzug. Da diese Revolver in der Regel eine geringe Baugröße haben, werden sie auch Taschenrevolver genannt.

Die meisten modernen Revolver nutzen Zentralfeuerpatronen. Lediglich im Kleinkaliberbereich werden auch Randfeuerpatronen genutzt. Während bei den erstgenannten Patronen der Bodenrand massiv ausgelegt ist und das Zündhütchen mittig im Boden eingesetzt ist, befindet sich bei den Randfeuerpatronen die Zündmasse im hohlen Rand. Für Revolver werden Patronen mit Rand bevorzugt, da der Rand verhindert, dass die Patronen in der Trommel nach vorn durchrutschen.

Typische Pistolenpatronen hingegen sind oft reine Zylinder, die über dem Boden lediglich eine umlaufende Auszieherrille für den bei Pistolen gebräuchlichen Auszieher haben. Die Auszieherrille kann genutzt werden, wenn randlose Patronen in Revolver geladen werden sollen. Die Patronen werden in sogenannte Clips eingesetzt. Dieses sind meist Metallscheiben für sechs, oder Halbmondclips genannte halbrunde Scheiben für drei Patronen. Diese verfügen über Öffnungen, in die die Patronen so eingesetzt werden, dass die sie von den Clips in der Auszieherrille gehalten werden. Der Clip wird dann komplett in die Trommel eingesetzt. Gleichzeitig beschleunigen diese Clips den Nachladevorgang, da mit einem Griff mehrere Patronen in die Trommel eingeführt werden können. Für einige zylindrische Patronen, welche sogenannte Hülsenmundanlieger sind, gibt es auch passende Trommeln, bei denen man ohne Clip auskommt. Hierbei gibt es im Patronenlager eine Stufe. Der Bereich zum Lauf hin ist enger. Wenn die Patrone in das Patronenlager eingelegt wird, liegt der vordere Rand der Hülse (Hülsenmund) an dieser Stufe an und hält die Patrone in Position.

Die meisten Patronen für Revolver beruhen auf Munition, die ursprünglich für Schwarzpulver ausgelegt war. Dadurch ist das Hülsenvolumen oft deutlich größer als für Nitrozellulosepulver eigentlich nötig. Dieses führt gelegentlich dazu, dass Wiederlader die doppelte oder dreifache Menge Pulver einfüllen ohne dieses wahrzunehmen. Die Folge sind dann in der Regel Waffensprengungen.

Schon oft gab es Bestrebungen mit Waffen Maximalleistungen hervorzubringen. Da die Energie der Ladung keinen Einfluss auf die Waffenfunktion hat, konnten mit Revolver hier andere Experimente durchgeführt werden als mit Selbstladepistolen. Nachdem es bereits 1935 das Kaliber .357 Magnum gab, wurde 1955 die .44 Magnum vorgestellt. Es folgte 1957 die Patrone .454 Casull. Nach verschiedenen anderen starken Kalibern gab es 1997 den derzeit stärksten Revolver. Der GTG Kodiak verschießt die für die Elefantenjagd vorgesehene Großwildpatrone .600 Nitro Express mit einer Energie von über 6.000 Joule.

 

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