Heckler & Koch
Über "Heckler & Koch"
Die in der Nachkriegszeit von ehemaligen Mitarbeitern der Mauserwerke gegründete Heckler & Koch GmbH (HK) ist ein Waffenhersteller mit Sitz in Baden-Württemberg. Heckler & Koch ist der bedeutendste Hersteller von Infanterie-Waffen Deutschlands und gehört laut der Wochenzeitung „Die Zeit“ zu den fünf größten Herstellern von Gewehren und Pistolen weltweit. Ab 1991 war sie im Besitz des englischen Rüstungskonzern „British Aerospace / Royal Ordnance“. Im Jahr 2002 wurde die Firma an eine private Investorengruppe verkauft, die ursprünglich aus den beiden bisherigen Geschäftsführern Ernst Mauch und Dirk Holzknecht, dem Londoner Kaufmann Keith Halsey sowie dem Multiunternehmer Andreas Heeschen bestand.
Die Geschichte
Heckler & Koch wurde 1949 von den Ingenieuren Edmund Heckler, Theodor Koch und Alex Seidel (ehemalige Mitarbeiter der Mauserwerke) gegründet.
1956 gewann Heckler & Koch mit dem G3 die Ausschreibung für das Infanteriegewehr der Deutschen Bundeswehr. 1959 wurden die ersten Gewehre ausgeliefert. Es folgten in den 1960er- und 1970er-Jahren Lizenzvergaben für das G3 unter anderem für Pakistan, Schweden, Saudi-Arabien, Großbritannien, Iran und Frankreich.
1974 teilte sich die Firma in zwei Bereiche auf: HK Polizei- und Wehrtechnik und HK Jagd- und Sportwaffen.
Ende der 1980er-Jahre drohte dem Unternehmen der Konkurs: Die Bundesregierung beauftragte Heckler & Koch mit der Entwicklung des G11 für die Bundeswehr; kurz nachdem es fertig war, zog die Regierung den Auftrag jedoch zurück, da sie die Gewehre nach dem Fall der Berliner Mauer nicht mehr nötig fand.
1991 übernahm der englische Rüstungskonzern „British Aerospace / Royal Ordnance“ das Unternehen. Im Jahr 2002 verkaufte Royal Ordnance Heckler & Koch wiederum an eine Gruppe von Investoren, die hierzu die H&K Beteiligungs-GmbH gründeten. Die neuen Eigentümer teilten das Unternehmen im gleichen Jahr in die Sparten Wehrtechnik/Behördengeschäft und Zivilwaffen auf. Der herausgelöste zivile Zweig der Jagd- und Sportwaffen wird seit 2003 durch die Heckler & Koch Jagd- und Sportwaffen GmbH (HKJS) eigenständig geführt.
Bedeutung der Heckler und Koch - Waffen
Mit offiziell seitens der Bundesregierung bestätigten mindestens 88 Empfängerländern ist Heckler & Koch deutscher Meister im Rüstungsexport. Neben den deutschen Streitkräften beliefert das Unternehmen auch noch andere Länder, beispielsweise die Streitkräfte Griechenlands und Norwegens.[1] Mit rund fünfzehn Lizenzvergaben – allein für das G3-Gewehr – ist H&K auch bei Nachbauten weltweit in der Spitzengruppe vertreten. Auch für das neue G36-Gewehr sind Lizenzen vergeben worden.
Die Maschinenpistolen-Bauserie MP5 ist seit Jahrzehnten bei Polizeien und vor allem bei Sondereinheiten in Gebrauch. Symbolkraft bekam diese Waffe auch als Teil des Logos der Rote Armee Fraktion (RAF).
Heckler & Koch produziert mit der Dienstpistole P8 und dem Infanteriegewehr G36 die derzeitigen Standardwaffen der Bundeswehr sowie mit der P10, P7, der P2000 sowie der neuen P30 aktuelle Dienstwaffen der Polizei. Eingesetzt werden H&K-Waffen bei den Polizeien und Armeen der meisten westlichen Länder. In Afrika und im Nahen Osten kommen H&K-Waffen ebenfalls zum Einsatz.
Kritik an der Firma
Im Jahr 1967, zur Zeit des Schahs, verkaufte Heckler & Koch dem Iran die Lizenz zur Fertigung des G3. Während der Iran zu diesen Zeiten auf der Seite des Westens stand, wird das Land seit der Islamischen Revolution und neuerdings unter Ahmadinedschad mit anderen Augen betrachtet. Die Lizenz ist auch heute noch gültig und macht das G3 zu einem der erfolgreichsten Exportprodukte aus dem Iran. Small Arms Survey 2006 zählt den Iran zu den mittelgroßen Waffenexporteuren, die genauen Zahlen bleiben jedoch unbekannt[2], ebenso wie die Länder, an die der Iran seine Waffen verkauft. 1994 deckte der englische Journalist Brian Johnson-Thomas eine Lieferung von iranischen G3-Gewehren nach Bosnien auf. Sie wurden über die Insel Krk nach Bosnien geliefert, da auf dieser damals das UN-Embargo nicht galt.
Schätzungsweise sind mehr als elf Millionen Heckler & Koch-Kleinwaffen weltweit im Einsatz in Kriegen und Bürgerkriegen. Es ist jedoch zu beachten, dass Waffen von Heckler & Koch, allen voran das G3 mit ca. 7 Millionen produzierten Exemplaren, einen verhältnismäßig geringen Anteil an den verwendeten Waffen haben. Den größten Teil der Waffen, die in Kriegen verwendet werden, machen Gewehre aus der AK-47 Familie aus. Schätzungen gehen davon aus, dass dieses Gewehr (inklusive Lizenzbauten und anderer Versionen) ca. 100 Millionen mal gebaut wurde.
Modelle

MP5

MP7
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