Remington Arms
Über "Remington Arms"
Remington Arms ist ein führender US-amerikanischer Waffenhersteller mit Firmensitz in Madison, North Carolina. Zur Produktpalette gehören Gewehre, Schrotflinten, Revolver und Pistolen, sowie Munition. Die Marke Remington steht ebenfalls für Kollektionen von Jagdbekleidung und Jagdzubehör (vornehmlich USA). Es ist das einzige Unternehmen in den USA, das Waffen und Munition ausnahmslos im Inland herstellt.
Remington zählt zu den größten Produzenten für Schrotflinten und Gewehre in den USA. Zur Zeit stellt Remington keine Faustfeuerwaffen her; das letzte Modell dieser Waffengattung war die Pistole Remington XP-100 (Einstellung der Produktion 1998). Remingtons Produkte werden in mehr als 60 Ländern der Welt exportiert.
Remington ist Tochtergesellschaft der Freedom Group, die ihrerseits von Cerberus Capital Management gehalten wird. Minderheitsanteile an Remington werden von Clayton, Dubilier, und Rice gehalten. Marlin Firearms ist Tochtergesellschaft von Remington Arms.
Die Geschichte
Das Unternehmen wurde 1816 von Eliphalet Remington in Ilion, New York, unter dem Namen E. Remington and Sons gegründet. Es ist das älteste Unternehmen der USA, das seit der Unternehmensgründung ohne Unterbrechung Waffen herstellt.
Beginn des 19. Jahrhundert
Die langjährige Geschichte von Remington begann im Jahre 1816. Eliphalet Remington II war davon überzeugt, er könne eine bessere Waffe bauen, als er kaufen könnte. Die damaligen Farmer der Gemeinden in der Region waren dafür bekannt, dass sie vielfältige handwerkliche Fähigkeiten hatten und sich weitgehend selbst versorgen konnten. Die Wintersaison, in der auf den Feldern keine Arbeit anfiel, wurde dazu genutzt, Güter des täglichen Bedarfs selber herzustellen, sowohl für den Eigengebrauch als auch für lokale Märkte.
um 1840
Der Vater von Eliphalet war ein Schmied und wollte seine Produktpalette erweitern, indem er Läufe für Gewehre fertigte. Zu jener Zeit stellten die meisten Leute ihre Gewehre aus Kostengründen selbst her. Der Schaft bzw. Kolben des Gewehres wurde von Hand geschnitzt, der Lauf und das Zündschloss dazugekauft und dann selbst montiert.
Um sich Wissen über die Laufherstellung anzueignen, wurde Eliphalet von seinem Vater zu einem bekannten Hersteller geschickt. Er hatte die Aufgabe, dort einen Lauf zu kaufen und nebenbei die Produktionstechniken zu beobachten. Zu jener Zeit bestand die Methode einen Lauf herzustellen darin, lange, flache, erhitzte Eisenbarren um einen Metallstange des gewünschten Kalibers zu wickeln. Diese wurden dann immer wieder erhitzt und zusammengehämmert, so lange bis die Barren sich verbanden und zu einem soliden Zylinder wurden. (Daher früher auch die populäre Achtkantform der Läufe) War der Zylinder komplett, wurde die Metallstange in der Mitte herausgezogen und der Lauf war fertig. Nachdem der junge Mann nach Hause zurückgekehrt war, wurde in der Schmiede seines Vaters, in Ilion-Gorge, New York, eine erfolgreiche Lauf-Manufaktur eröffnet
Eliphalet Remington entwarf für sich ein Steinschlossgewehr und baute dieses. Im Herbst desselben Jahrs nahm er an einem Schießwettbewerb teil, wo er den zweiten Platz belegte. Seine sehr gut verarbeitete Waffe beeindruckte einige der anderen Schützen, viele waren von der Qualität sogar dermaßen überzeugt, dass sie sofort ein Gewehr in Auftrag gaben. Am Ende des Tages hatte Eliphalet Remington so viele Bestellungen erhalten, dass er ab sofort offiziell im Waffenschmied Geschäft war.
Im Jahre 1828 übersiedelte das Werk in die Nähe von Ilion, New York, an genau jenen Standort, wo noch heute das moderne Remington-Werk zu finden ist.
Mitte des 19. Jahrhunderts und Jahrhundertwende
Während des Sezessionskrieges (1861 – 1865) konnte Remington die Union von seinem Revolver, dem Remington New Model Army im Kaliber .44 überzeugen, von dem 106.000 Exemplare beschafft und als Ordonnanzwaffe für die Kavallerie und für Offiziere eingeführt wurden. Vom kleineren Modell im Kaliber .36 wurden 4.000 Stück für die U.S. Navy beschafft.
1865 wurde Remington in eine Aktiengesellschaft umgewandelt. Danach begann Remington auch in anderen Geschäftszweigen Fuß zu fassen.
1873 wurde z. B. die Produktion von Schreibmaschinen eingeführt. Dieser Zweig wurde aber 1886 an die Standard Typewriter Company verkauft, wo aber auch die Rechte zum Gebrauch des Namens Remington enthalten war.
1902 wurde die Standard Typewriter Company in Remington Typewriter Company umbenannt.
1927 fusionierte die Remington Typewriter Company mit Rand Kardex Company und wurde anschließend unter dem Namen Remington Rand weitergeführt. Remington Rand hat weiterhin Schreibmaschinen gefertigt und wurde zu einem der größten Computerhersteller (UNIVAC) seiner Zeit.
Die Feuerwaffenproduktion wurde in Remington Arms Company umbenannt. Diese wurde im Jahre 1888 von Marcus Hartley and Partners gekauft, ein führendes Unternehmen, das eine Kette an Sport Zubehör Geschäften betrieb und auch im Besitz der Union Metallic Cartridge Company war. Die UMC in Bridgeport, Connecticut wurde somit zu Remingtons Munitions-Firma.
Der erste Weltkrieg
1912 wurden Remington und die Union Metallic Cartridge zu einem Unternehmen fusioniert und firmierten ab sofort unter dem Namen Remington UMC. Sogar heute produziert Remington noch Munition unter dem Markennamen U.M.C.
1915 wurde das Werk in Ilion erweitert. Seit dieser Erweiterung entspricht das Areal den heutigen Ausmaßen.
1914 brach der Erste Weltkrieg aus. Remington wurde von einigen der alliierten Mächten unter Vertrag genommen, Waffen für sie zu produzieren. Unter diesen Ländern waren Frankreich, Großbritannien und das zaristische Russland.
Remington produzierte für seine Auftraggeber folgende Modelle:
Berthier M1916 für Frankreich
Lee-Enfield Modell 1914 für Großbritannien
Mosin-Nagant Modell 1891 für Russland
Mit der Ausdehnung und Intensivierung des Krieges wuchsen auch die Produktionszahlen bei Remington.
Ein bemerkenswerter Beitrag war damals die Entwicklung und Produktion des US-Gewehres Modell 1917, welches nichts anderes war als eine vereinfachte Version der britischen Enfield Mod. 1914. Außerdem wurde damals, auf experimenteller Basis, das so genannte Pedersen-System entwickelt – ein Aufsatz für das M1903 Springfield-Gewehr, um dieses von einem manuellen Repetiergewehr zu einem halbautomatischen zu konvertieren.
1917, gegen Ende des Krieges kam es zur Russischen Revolution. Diese hatte schreckliche Auswirkungen auf die Finanzlage von Remington. Vor der Revolution wollte das zaristische Russland die Zahlungen verzögern, da es angeblich Defekte an den gelieferten Waffen gab. Als die Bolschewiki 1918 die Macht übernahmen, zahlten diese nicht mehr, da es ja keine Verträge zwischen ihnen und Remington gab. Sitzen gelassen mit einem riesigen Lager an Kriegsmaterialien und keine Aussicht auf Zahlungen, musste die US-Regierung eingreifen, um das Unternehmen vor dem Bankrott zu bewahren. Die Regierung verkaufte den Überschuss der Mosin-Nagant-Gewehre als Sport-/Jagdwaffen am zivilen Markt. Aufgrund des niedrigen Preises von nur 3,00 US Dollar pro Stück avancierte das Gewehr zum beliebtesten Sportgewehr der 1920er Jahre.
Nach dem Kriegsende entschied Remington, sich aus der Militärwaffenproduktion zurückzuziehen und sein Geschäft auf den Bereich der Sport- und Jagdwaffen zu konzentrieren, der konjunkturell stabil galt.
Der Zweite Weltkrieg
In den 1930er Jahren, während der Rezession, wurde Remington von DuPont gekauft. DuPont forschte lange an der Verbesserung des Schießpulvers, was dem Unternehmen auch gelang und es somit sehr erfolgreich werden ließ. Ein Jahr später kaufte Remington die Peters Cartridge Company; heute kann man bei den Remington Prägungen immer noch das Kürzel "R-P" finden, das für Remington-Peters steht.
1940 machte sich das US Militär Sorgen um die lückenlose Versorgung der Truppen mit Munition. Daher trat die Regierung an Remington mit der Bitte heran, mit Hilfe der Regierung national zu expandieren, um die Munitionsproduktion sicher zu stellen. Mit der Hilfe der US Regierung und Unterstützung von DuPont baute Remington zwei Munitionswerke: das Lake City Arsenal und die Denver Ordnance. (Später folgten noch drei Werke) Diese Werke gehörten offiziell der US Regierung, Remington jedoch hatte die Aufgabe, die Qualität und Stückzahlen der Produktion zu überwachen.
Zu den Waffen, die Remington für die US Armee im Zweiten Weltkrieg herstellte, gehörten das berühmte M1903 Springfield Repetiergewehr.
Nach den Kriegen
1970 schloss Remington das Munitionswerk in Bridgeport, Connecticut, aber eröffnete gleichzeitig ein neues Werk in Lonoke, Arkansas. Ein weiteres Werk für Schießscheiben und Zielobjekte aus Ton wurde in Athens, Georgia errichtet.
1993 wurde Remington von DuPont an ein Investment Unternehmen verkauft, das sich Clayton, Dubilier, and Rice nennt, kurz CD&R.
Standorte
Remington verfügt heute über mehrere Produktionsstätten:
Waffenwerke: das größere und ältere befindet sich am historischen Standort in Ilion, New York, ein neues modernes Werk befindet sich in Mayfield, Kentucky.
Munitionswerke und Teil-Produktionsstätten: Jede von Remington angebotene Munition wird im 35 Jahre alten Werk in Lonoke, Arkansas entwickelt und produziert. Ebenfalls findet man dort Remingtons Powdered Metal Products Division, Industrial Products Division, sowie der Ammunition Product Services.
Werke für Spezialanfertigungen: diese Waffen werden heute noch von professionellen Waffenschmieden (Büchsenmacher) handgefertigt, und zwar im Werk in Ilion, New York.
Technik- und Forschungszentrum: dieses befindet sich in Elizabethtown, Kentucky.
Produktionsstätten für Zielobjekte; hier gibt es zwei Werke eines in Findlay, Ohio und eines in Ada, Oklahoma.
Modelle

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