Die HK VP70 ist eine Reihenfeuerpistole des deutschen Waffenherstellers Heckler & Koch. Die Bezeichnung VP70 steht für Vollautomatische Pistole sowie das Einführungsjahr 1970.
Aufgrund ihres Aufbaus und ihrer Funktion nimmt die VP70 eine Sonderstellung ein. Sie verfügte als eine der ersten Pistolen über ein Polymergriffstück – heute Standard bei den meisten Herstellern. Sie funktioniert – trotz der leistungsstarken Munition – als unverriegelter Rückstoßlader mit Feder-Masse-Verschluss. Dies ermöglicht einen simplen Aufbau, kostengünstige Fertigung und hohe Eigenpräzision (durch den starr eingebauten Lauf), macht aber andererseits die Verwendung eines schweren und massigen Verschlussstücks und einer recht strammen Schließfeder erforderlich. Diese Nachteile sind in der Praxis vernachlässigbar, da die VP70 von Anfang an als militärische Handwaffe für Fahrzeugbesatzungen, Artilleristen etc. gedacht war, ein verdecktes Tragen also ohnehin nicht in Betracht kam.
Die umgangssprachlich genannte „Volkspistole“ 70 greift von ihrer Einfachheit in Fertigung und Handhabung her die Idee der „Volkssturmwaffen“ aus der Endphase des Zweiten Weltkrieges auf. Die Waffe verfügt außer einem Zerlegehebel, der Magazinhalterung und einer Druckknopfsicherung (auf den Abzug wirkend) über keine weiteren Bedienelemente.
Als eine der ersten Selbstladepistolen wies die VP70 einen reinen Spannabzug (Double-Action-Only, DAO) auf, was heute als wegweisend für den Bau von Dienstpistolen gilt.
Zur VP70 gehörte ein Anschlagschaft, der zugleich als Tragebehälter dient (dies ist historisch von der Mauser-Pistole C96 und der langen Pistole 08 geläufig). Der Anschlagschaft enthält zugleich eine Mechanik mit Feuerwahlhebel, über die sich bei Verwendung des Anschlagschaftes die VP70 als vollautomatische Reihenfeuerpistole mit Drei-Schuss-Feuerstößen sehr hoher Kadenz von etwa 2100 Schuss/Minute schießen lässt – heute als ‚Three-Round-Burst‘ ein verbreitetes Merkmal militärischer Maschinenpistolen und Sturmgewehre. Durch ihre Einsatzmöglichkeit nahm die VP70 das heute aktuelle Konzept der subkompakten MP als „Personal Defence Weapon“ vorweg.
Die VP70 ist als Vollautomat ein „Verbotener Gegenstand“ nach dem Waffengesetz, ihr Besitz ist für Privatpersonen verboten. Für den Zivilmarkt wurde daher zeitweise das Modell VP70-Z produziert, das so abgeändert ist, dass sich der Anschlagschaft mit der Feuerwahleinrichtung nicht anbringen bzw. verwenden lässt. Ein kommerzieller Erfolg blieb der Pistole vor allem wegen ihrer Abmessungen und des hohen Abzugsgewichts allerdings verwehrt. Die VP70-Z gilt heute als von Sammlern gesuchter Exot der Waffengeschichte.
Allgemeine Informationen
Zivile Bezeichnung: VP70'Z'
Militärische Bezeichnung: VP70'M'
Entwickler:/Hersteller: Heckler & Koch
Entwicklungsjahr: 1970
Herstellerland: Deutschland
Produktionszeit: 1970 bis 1984
Modellvarianten: VP70-Z ohne 3-fach Schuss
Waffenkategorie: Reihenfeuerpistole
Gesamtlänge: 204 mm
Gesamthöhe: 144 mm
Gesamtbreite: 32 mm
Gewicht (ungeladen): 820g
Lauflänge: 116 mm
Kaliber: 9 × 19 mm
Magazinkapazität: 18 Patronen
Kadenz: 3-fach Schuss: 2100 Schuss/min
Feuerarten: Halbautomatik, 3-fach Schuss
Visier: Offene Visierung
Video zur Heckler & Koch VP-70
Information
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Letzte Überarbeitung der Seite: 13.08.2012
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